(Ist kein Rollenspiel, hier wird Notiert, wie es Hermine in auf ihrem Weg nach Beauxbatons und dort ergeht)

Hermine war mit Max appariert, er hatte sie weg von Hogwarts, weg von ihren Freunden und ihrem Zuhause gebracht. Sie apparierten auf eine Lichtung, die Bäume warfen Schatten auf den Boden wo die beiden standen.
Max' Sichtfeld war nur noch minimal, der Fluch von Gellert hatte ihn doch sehr erwischt. Aber er sah noch Hermine vor ihm stehen, in ihren Augen ein verdächtiges glänzen. Kurzum zog er sie in seine Arme und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. "Oh man bin ich froh, dich endlich hier zu haben. Ich bin vor Angst fast gestorben als in der Zeitung stand, dass du fast ertrunken wärst."

Hermine machte sich los. Sie wollte nichts davon wissen. "Du hast dich auch nie darum geschert als mich Sophie ohnmächtig schlug. Warum jetzt plötzlich?" Hermine seufzte, sie wusste sie hatte zu harte Worte gewählt. Aber er stand daneben und tat nichts. Erst als Sophie gegangen war hatte er sich um sie gekümmert. Manchmal.
"Du bist so ein Arsch" murmelte sie und heilte mit einem Episkey sie erst mal seine Augen. Damit er nicht in jeden Baum lief. Und langsam setzten sie sich in Bewegung, Richtung Hölle, wie es Hermine schien.

Sie liefen zum Haus, welches, dass Hermine gehofft hatte, niemals wieder zu sehen. Sie kamen herein, in die kleine Stube, wo Sophie am Tisch sass. Als sie die beiden erblickte warf sie die Zeitung auf den Tisch. Das Hexenblatt. Da toll. Daneben stand ein Glas und eine halbleere Flasche. Sie hatte sich schon eine halbe Flasche Elfelnwein genehmigt? Das kann ja heiter werden, dachte sie sich betrübt. «Na sieh mal einer an…» Murmelte sie. «Wen haben wir denn hier? Die Hermine die Hogwarts auf den Kopf stellt. Die zuerst das Schloss unter Wasser setzte und dann alles bemalte. Die Hermine, die es auf einen Mitschüler abgesehen hatte. Und jetzt. Wurdest du zur Nutte?» Es war wohl eher keine Frage, aber Hermine beantwortete sie trotzdem. «Ja, scheint so.» Alle im Raum, Hermine eingeschlossen, waren überrascht, dass Hermine ihr zustimmte. Hermine war immer der Kampfgeist gewesen, hatte sich immer gewehrt. Was war nur aus ihr geworden? Sie wollte an Sophie vorbei, nach oben schleichen, in ihr Zimmerchen. Doch Sophie stand auf und versperrte ihr den Weg. «Du bleibst schön hier.» knurrte sie und hielt sie an den Haaren. Ihr Atem stank entsetzlich nach Alkohol. «Hogwarts war keine gute Wahl, nein, nein, nein, nein, nein.» Lallte sie. «Ich hätte dich von Anfang an nach Beauxbatons schicken sollen, dort wäre das nicht passiert.» Sie schlug Hermine einmal mitten ins Gesicht. «Aber das wird jest passieren, wir schicken dich jest n-nach Bausbatonss…» Und schlug sie wieder und wieder. Als würde sie die ganzen Schläge nachholen die sie während Hermines Abwesenheit nicht an ihr ausüben konnte.

Hermine sass in ihrem Zimmer. An ihrem Gesicht klebte überall Blut, das erstens mal von ihrer Nase kam, sie hatte sehr starkes Nasenbluten. Ein Schlag hatte sie genau auf die Nase getroffen und ihre Kleidung versaut. Das restliche Blut kam aus den unzähligen Platzwunden an ihrem Kopf. Sie heilte sich so gut es ging mit Epyskeys und wusch sich das Blut ab. Als sie in den Spiegel sah, konnte sie nur wage das schöne Mädchen erkennen, was sie einmal war. Irgendwie hatten die Epyskeys nicht wirklich geholfen... Was war nur los? Warum heilten Wunden bei ihr nicht? Sie wickelte sich schnell den Verband ab, auch dort konnte man nur einen kleinen Unterschied seit der vergangenen Nacht erkennen. Seufzend wickelte sie den Verband wieder auf und zog den Ärmel darüber. Sophie sollte das nicht sehen.
Hermine hatte sich vorher mühsam in ihre Kammer geschleppt, als Sophie endlich von ihr abgelassen hatte. Aber sie war ihr nachgekommen und hatte hinter ihr die Tür verriegelt. Neuerdings gab es an dem kleinen Fenster Gitter. Und selbst wenn sie Magie anwendete, würde es ihr nichts bringen, Sophie hatte einen Zauber um das Haus gelegt. Also war Hermine eingesperrt. Sie hatte keine Chance hier abzuhauen und wieder nach Hogwarts zu gehen. Sie stand am vergitterten Fenster und sah dem Himmel zu, der immer dunkler wurde. Über ihr verunstaltetes Gesicht rannen heisse Tränen.
Irgendwann waren ihre Tränen doch versiegt. Sie versuchte nochmals mit ein paar Epyskeys ihr Gesicht wiederherzustellen, mit ein wenig Erfolg. Die Platzwunden verschlossen und das Veilchen um ihr Auge verschwand komplett. Nun stachen ihre rotgeweinten Augen hervor, aber das würde ja bald nicht mehr zu sehen sein. Sie sah auf die Uhr: ein Uhr nachts. Gut, die Hälfte war schon vorbei. Sie wollte nicht schlafen gehen, erstmal wegen dem Traum den sie erwartete und zweitens wegen ihrer Tante, sie traute ihr alles zu. Sie war unberechenbar, wenn sie betrunken war.
Also wandte sie sich ihrem Gepäck zu. Sortierte aus, was sie nicht mehr brauchte. Was ihr nicht mehr passte. Und fand Sachen, die sie an Hogwarts erinnerte. Die zerbrochene Schreibfeder, die sie in ihrer ersten Unterrichtsstunde aus versehen zerbrach. Sie schmunzelte. Sie drückte zu fest weil sie nervös und gleichzeitig so Glücklich war. Viel Zeug fand sie, aber beim meisten musste sie sich eingestehen, dass es nicht mehr zu gebrauchen war und es wanderte in den Müll. Sie kramte weiter und stutzte. Was reflektierte da zu unterst denn das Licht? Sie griff in den Koffer und holte einen Spiegel heraus. Sie drehte ihn in der Hand. Den hatte ihr Gellert geschenkt, als er nach Durmstrang ging. Sie hatten ihn aber nie gebraucht. Sie steckte ihn zurück in den Koffer, der musste unbedingt mit.
Es war kurz nach sechs Uhr morgens als das Schloss entriegelt wurde und die Türe aufging. Sophie stand in der Tür. "Hopp hopp, Beeilung! Wir brechen bald auf!" Und schon war sie wieder verschwunden. Hermine liess den Koffer zuschnappen und ging die Treppe runter, das Gepäck hinter sich schwebend. In der Küche war ihr Hauself Hunke schwer beschäftigt. Er bügelte, wusch gleichzeitig ab und musste jetzt auch noch Eier zubereiten, auf Befehl von Max. Hermine nahm sich ein Stück Brot und verliess mit Sophie das Haus, sie stiegen in ihr fliegendes Auto. Das war in etwa das einzige Muggelding, was man bei ihnen finden konnte. "Auf geht's." Murrte Sophie. "Bringen wir dich in eine bessere Schule."

Sie stand vor den Toren ihrer neuen Schule.

Als sie näher trat, öffneten sie sich wie von alleine. Sie trat hindurch, in eine völlig neue Welt. In Frankreich hatte es nur halb so viel Schnee gegeben, wie in Hogwarts, die weiten Schneeflächen waren aber unberührt. Auf eine Weise war das bezaubernd, auf eine andere Weise machte ihr das Angst. Wenn der Schnee unberührt war, hatte nie jemand einen Spaziergang, eine Schneeballschlacht gemacht, nie einen Schneemann gebaut. Aber warum nicht? Mittlerweile war sie auf dem freigeschaufelten Weg bis vor die Eingangstür gelaufen, die sich jetzt auch von alleine öffnete. Dahinter stand eine übergrosse Frau, die dich als Madame Maxime vorstellte und sie mit gebrochenen Englisch begrüsste: "Herzlisch Wilkommen in Beauxbatons!" Dann erzählte sie etwas über den Stundenplan und dass sie in die zweite Klasse einsteigen konnte. Sie erklärte ihr, dass alle Mädchen aus einem Jahrgang zusammen einen Gemeinschaftsraum haben. "Isch bringe disch in den Speisesaal, es ist Essenszeit und die Mädschen essen jetzt." Sie informierte Hermine, während sie in den Speisesaal liefen, über die Essenszeiten und dass diese strickt einzuhalten seien. Unterwegs holte sie aus ihrem Umhang noch ein Päckchen hervor und verkündete, das sei ihre Schuluniform. Dann stiess sie die Tür auf. "Alors, c'est Ermine! Elle est l'élève d'Ogwarts! Applaudissements, s'il vous plaît!"

Die Schülerinnen erhoben sich und applaudierten. Hermine fühlte sich in ihrem Umhang eher fehl am Platz, aber sie wurde an einen Tisch geführt, die Mädchen wurden ihr vorgestellt und ihr wurde gesagt, das sie im selben Jahrgang seien und ein Dreierzimmer mit zwei der Mädchen beziehen wird.

Ihr Gepäck war schon vor ihr in ihrem neuen Zimmer angekommen. Es war sehr gemütlich eingerichtet, die Wände waren in einem hellen Blau gehalten und es hatte ein grosses Fenster. Je zwei Betten standen links und rechts an der Wand. Ihre neuen Mitbewohnerin stellten sich als Jaqueline Delacur und Léa Dubois vor. Die beiden hatten die Betten auf der linken Seite des Raumes genommen, Hermine entschied sich für das Bett auf der rechten Seite am Fenster. Ein paar Gedanken hatte sie schon, als sie das Bett auswählte. Ihr wurde gesagt, sie solle sich umziehen, denn bald würde der Unterricht am Nachmittag beginnen.
Die blaue Tracht stand ihr überhaupt nicht. Die roten Haare stachen sich fürchterlich mit dem blau. Léa flocht Hermine zwei Zöpfe, wie es in Beauxbatons üblich war.
Dann ging der Unterricht los, sie hatten Geschichte. Es war sehr komisch für Hermine. Alles war auf Französisch, aber sie hatte nicht Probleme, es zu verstehen. Nein, alles wirkte so steif. Alle sassen mit einem exakt geradem Rücken und verschränkten Fingern da. Wer etwas sagen wollte hob die Hand und wer drangenommen wurde stand auf, natürlich auch sehr gerade, und sagte die Antwort. Was ihr auch noch auffiel, niemand sagte etwas falsches.

Nach dem Unterricht verzogen sich alle in ihre Zimmer, um dort Hausaufgaben zu machen. Hermine hatte ihre Hausaufgabe schnell fertig, teilweise hatte sie das schon in Hogwarts gehabt. Als sie ihre Bücher verstaut hatte, sah sie aus dem Fenster. Es hatte begonnen zu regnen und der ganze Schnee war nur noch ein Matsch. "Viens-tu aven nous?" Fragte Léa, sie gingen in den Gemeinschaftsraum, wo sie auch die anderen treffen würden. Sie erzählte Hermine, dass sie das immer so machen würden, jeden Tag. Hermine schüttelte den Kopf. "Non, je reste ici pour un moment. Peut-être plus tard..." Sie nickten und verliessen den Raum. Hermine setzte sich auf das gepolsterte Fensterbrett und sah hinaus. Was machten wohl die anderen in Hogwarts?

Kurzerhand griff sie zu Pergament und Feder. Warum schrieb sie nicht einfach?

Hermine hatte gerade die Feder auf das Pergament gesetzt, als eine kleine Taube draussen vor dem Fenster flog. Hermine blinzelte- konnte das sein? Die Taube sah durchsichtig aus, bildete sie sich das nur ein? Um sicher zu gehen öffnete sie das Fenster, und die Taube flog herein. Sie trug einen kleinen Zettel bei sich, den Hermine ihr abnahm.
"Liebe Hermine ich hoffe dir geht es besser als mir momentan.
Ich kann mich nur kurz fassen aber kurz nach deinen verschwinden haben mich die Gorillas des Ministerium mitgenommen. Also sind wir beide eingesperrt. Aber sie können mir nichts antun. Halte durch ich werde es auch.
LG Gellert"
"Was?" Hauchte sie mit schreckgeweiteten Augen, Gellert war im Ministerium in Gefangenschaft? Warum? War Lucius daran schuld?
Schnell drehte sie den Zettel um und schrieb zurück:
"Geller, wie ist das passiert? Sie haben doch nichts, was sie gegen dich sagen können?"
Hermine hatte schreckliche Angst um Gellert. Wenn die im Ministerium die Hexenwoche gelesen haben, werden sie sicher Gellert als Mörder verklagen! Das durfte nicht passieren, es stimmte ja nicht einmal! Schnell schrieb sie weiter:
"Ich werde aushalten, aber du musst mir versprechen, dass sie dich nicht verurteilen."
Schnell quetschte sie noch ein "Hermine" hinein, denn der Zettel war jetzt voll. Sie gab der Taube den Zettel zurück und diese flog sogleich aus dem Fenster wieder hinaus, wohl in Richtung London. Hermine starrte noch eine Zeit lang aus dem Fenster, dann begab sie sich zu den Französinnen in den Gemeinschaftsraum. Sie sollte irgendwie auf andere Gedanken kommen. Natürlich konnte das Ministerium Geller nicht einsperren, er war noch gar nicht strafmündig. Und ausserdem hatte er doch nichts getan?

Als Hermine sich zu den anderen Mädchen gesellte, wurde sie erstmal über Hogwarts ausgefragt, wie der Unterricht sei, und so weiter. Sie erzählte über die verschiedenen Häuser und dass es ein Wettkampf war, das beste Haus zu sein. Und doch gab es nur sehr selten Unstimmigkeiten zwischen den Häusern. Es war ein Frage-Antwort-Spiel. Irgendwann kam von einem Mädchen die Frage, wie es dann so sei, mit Jungen Schule zu haben. Hermine fiel in diesem Moment auf, dass jetzt wirklich alle Augen an ihr klebten und alle ihre kleinen Gespräche aufgegeben hatten. Sie sagte, es sei sehr unterhaltsam, und für sie einfach normal, dass sie mit Jungen Schule hatte. "Es-tu amoureux?" kam eine Frage von einem Mädchen, das bis jetzt nur zugehört hatte. Hermine lief leicht rot an. So direkt hatte sie noch nie jemand gefragt! "Ouais..." sagte sie zögerlich. Sofort brach unter den Mädchen wildes getuschel aus. "Quel est son nom?" Wurde von jemandem anders gefragt, aber zum Glück läutete im selben Moment eine Glocke und die Mädchen standen auf und wuselten aus dem Raum. Es gab essen, und es war wirklich ausgezeichnet. Nichts gegen das Essen in Hogwarts, aber trotzdem. Nach dem Essen liefen die Mädchen direkt in ihre Schlafräume, setzten sich auf ihr Bett oder an den Tisch und lasen oder schrieben. So zumindest die Zimmergenossen von Hermine. Sie aber sass wieder am Fenster und schaute hinaus, in leiser Hoffnung, das die Taube von Gellert zurück kam. Und das tat sie auch. Schnell nahm sie ihr den Zettel ab.
"Hermine ich fürchte das ist denen egal sonst wären sie nicht zu 6t auf mich los gegangen. Lucius war dabei. Ob er es wollte das weiß ich nicht...aber er gab sich auch keine mühe das aufzuhalten dabei hatte ich Narr noch geglaubt seine Reue wäre echt. Die wollen wohl ein Exempel probieren ich werde einen weg hier raus finden wen es die Chance ergibt. Nein sie haben nichts gegen mich...ich übte nur Zauber ich tat nichts..."
Sie ballte eine Hand zur Faust. LUCIUS? Argghhh! Schnell griff sie zum Stift und wollte zurückschreiben, aber da löste sich die kleine Taube in Luft aus. Hermine fluchte vor sich hin. Sie konnte ihre Eule nicht schicken, das war ihr zu riskant. Also musste sie wieder warten, bis eine neue Taube von Gellert erschien.

Mittlerweile waren mehrere Tage vergangen, Hermine hatte nichts weiteres von Gellert gehört. Sie machte sich wirklich sorgen um ihn.
Und viel Ablenkung hatte sie in Beauxbatons auch nicht. Es war einfach nur langweilig. Der Tagesablauf war immer der gleiche: Aufstehen, essen, Schule, essen, Schule, Hausaufgaben, Freizeit (welches alle Mädchen nutzen um über wirklich unnötige Themen zu reden), essen, schlafen. Wobei das Schlafen ihr grösstes Problem war. Sie wurde nachts immer noch von diesen schrecklichen Albträumen heimgesucht und schrie häufig, was ihren Zimmerpartnerinnen nicht gefiel. Sie brauchten doch ihren Schönheitsschlaf.
Hermine war nicht untätig gewesen. In jeder freien Minute hatte sie die Bibliothek durchforstet, nach einem Zauber. Der Zauber der Gellert auch angewendet hatte, um diese Taube zu zaubern.
Um Hermine herum stapelten sich Bücher, vor ihr lagen viele Aufgeschlagen. Doch jetzt galt ihre Aufmerksamkeit nur einem Buch. Dort war ein Bild, ein Vogel kam aus dem Zauberstab, und sah genau so aus, wie dieser, den Gellert ihr geschickt hatte! Schnell überflog sie die Seite. Sie hatte ein wenig Mühe es zu verstehen, denn es kam ein Ausdruck vor, den sie noch nie gehört hatte, aber das war nicht weiter schlimm. Sie übte den Zauber und jubelte, als endlich ein kleiner, durchsichtiger Vogel aus ihrem Zauberstab hervor brach. Als sie ihn genauer betrachtete, wie er um sie herum flog, viel ihr auf, das es ein kleiner Falke war. Natürlich, dachte sie sich, ein Falke, wie ihr Animagus und ihr Patronus. Schnell riss sie eine leere Seite aus einem Buch und kritzelte eine Nachricht darauf:
"Gellert, was ist los? Was passiert bei dir? Ich mache mir schreckliche Sorgen!"
Sie gab dem Falken das Blatt und liess ihn losfliegen.

Hermine hatte die Bücher wieder mehr oder weniger sorgfältig in die Regale zurück geräumt und sich anschliessend zu den anderen Mädchen gesellt. Aber sie war viel zu nervös, konnte den Gesprächen nicht folgen und war viel zu sehr in Gedanken versunken. Immer wieder schaute sie zum Fenster, aber da war kein Falke und auch keine Taube. So schnell konnten sie doch nicht sein, versuchte sie sich zu beruhigen, es ist bestimmt alles in Ordnung...
Bald war Essenszeit und danach verschwanden alle in ihren Räumen, so wie immer. So wie immer lasen die beiden in Hermines Zimmer und sie selbst sass am Fenster und schaute hinaus. Bald war es dunkel und die beiden Mädchen legten sich schlafen, bald war leises Schnarchen zu hören. Hermine aber sass immer noch am Fenster und hoffte sehnlichst, irgendwo ein Falke oder eine Taube zu sehen.
Mitternacht war schon fast da, Hermine war eingenickt und ihr Kopf lag an der kühlen Scheibe, als von draussen plötzlich ein leises Klopfen zu hören war. Sofort war Hermine hellwach und öffnete schnell das Fenster, denn draussen hockte ihr kleiner Falke mit einem Brief. Sie nahm ihn und öffnete ihn. Sie musste sich anstrengen, etwas zu entziffern, es war sehr krakelig geschrieben.
"Hermine.....dir geht es gut....mir nicht...kein schlaf wasser....folter.....habe mich in London versteckt......ich kann nicht mich zum artzt bringen lassen....zu gefährlich.....bleib da....du bist in gefahr..."
Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und ihre Hand zitterte. Keine Frage was sie machen wird. Schnell zog sie sich Muggeltaugliche Kleidung an. Léa war inzwischen aufgewacht und schaute Hermine verständnislos an. "Qu'est-ce que tu fais?" Dafür hatte Hermine keine Zeit. "Obliviate!" und sie verlies mit Besen und Zauberstab, dicht gefolgt von ihrem Falken, das Schloss und legte noch einen hoffentlich stark genügenden Zauber über das Schloss. Draussen schwang sie sich auf ihren Besen. "Führ mich zu Gellert!" Sagte sie zu ihrem Falken und folgte ihm. Ihr war klar, es würde eine lange, anstrengende Reise werden.

---> Hermine fliegt nach London

Alle standen da, in schwarz. Nachdem so ein Pfarrer ein paar Worte, besser gesagt eine Stunde geredet hatte, war der ganze spuk vorbei. Es gab wenige, die disapparierten auf der Stelle und es gab welche, die sich weinend in den Armen lagen. Und es gab eine Person, der war herzlich egal, was hier abging: Hermine.
Sie drehte sich vom Grab weg und wollte gehen, da stand plötzlich eine grosse Person vor ihr im Weg. «Hey Prinzessin,» sagte eine tiefe Stimme, «Warum hast du mir nicht zurückgeschrieben?» Klar, wer da vor ihr stand, Max. Sie sah zu ihm auf und erwiderte mit fester Stimme: «Weil ich nicht wollte.» Das schien Max aus der Fassung zu bringen. Er nickte bloss. Hermine schob sich an ihm vorbei und ging auf den Ausgang des Friedhofes zu. Mit wenigen Schritten hatte Max zu ihr aufgeholt und lief neben ihr. «Da jetzt alles vorbei ist… Soll ich dich wieder nach Hogwarts bringen? Wir können deine Sachen aus Beauxbatons holen und dann…» «Ich bin schon lange wieder in Hogwarts.» Fuhr sie ihm ins Wort. Jetzt schien er richtig verwirrt. Sie seufzte genervt und erklärte ihm: «Weisst du, Max, ich kann auf mich selber aufpassen und entscheide selbst in meinem Leben. Wenn man aufwächst und niemand sich um dich kümmert, lernst du schnell, für dich alleine zu sorgen.» Jetzt war er so verdutzt, dass er stehen blieb.

Hermine aber achtete gar nicht auf ihn und lief einfach weiter, auf den Ausgang zu.
Dort wartete ein anderer Mann, ganz in schwarz. «Hermine Lestrange?» Fragte er sie. «Ja die bin ich.» Antwortet sie daraufhin. «Ah, und Maximilian White, schön.» Wandte er sich an Max, als er sich gefasst hatte und nachgekommen war. «Bitte folgen sie mir doch. Bringen wir das so schnell wie möglich hinter uns.» Er lief los. Hermine verstand zwar nicht so recht, aber sie folgte ihm dennoch. Er brachte sie in ein Büro und holte aus einer Schublade ein Blatt Papier heraus. «Sehr speziell, ihr seid die einzigen Erben von Sophie White» Sprach er Hermine und Max an, als sie sich auf die Stühle gegenüber des Mannes hinsetzten. Das verwunderte Hermine doch sehr. Warum erbte sie etwas? Sophie hatte sie doch gehasst? Der Mann begann vorzulesen:
Testament von mir, Sophie Elizabeth White:
An meinen einzigen, geliebten Sohn Maximilian vererbe ich das gesamte Anwesen, inklusive alles was sich zur Zeit auf dem Grundstück befindet. Ebenso erhält er das gesamte Geld, welches in Gringotts liegt.
An Hermine Lestrange, dem Kind welches ich vor fast 13 Jahren bei mir aufgenommen habe, vererbe ich alles, was zur Zeit meines Todes, in der Kiste auf dem Dachboden, 4. Regal von rechts, unten links in der Ecke, verstaut ist. Ich bitte die Mitarbeiter vom Ministerium, die diese Kiste abholen kommen, nicht zu öffnen, geschweige denn hineinzublicken.
Dies waren meine letzten Wünsche.
Schweigend hatten die beiden ihm zugehört. Natürlich, Hermine hatte nichts anderes erwartet. Sie bekam eine alte Kiste mit alten Waschlappen oder sonstigem Müll und Max erbte alles. Klar.
Der Mann kramte weiter in der Schublade und holte eine faustgrosse Kiste heraus. «Keine Angst,» wandte er sich an Hermine, «Die Kiste ist um einiges grösser und schwerer. Sie ist bloss mit einem Verkleinerungszauber belegt.» Er überreichte ihr die Kiste, Hermine verstaute diese in ihrer Jackentasche. «Habt ihr noch Fragen?» Erst schüttelte Hermine, anschliessend auch Max den Kopf. «Gut.» Er stand auf und reichte ihnen die Hand. «Entschuldigen Sie mich jetzt, ich habe noch zu tun.» Dann wuselte er aus dem Raum. Hermine erhob sich. Zeit zu gehen. Sie hatte den Raum bereits verlassen, als Max wieder hinter ihr auftauchte. «Hör zu,» sagte er zu ihr, «Ich weiss es war nicht gut von mir, was ich getan habe. Es tut mir leid, wirklich. Lass es uns einfach…» Erneut schnitt Hermine ihm das Wort ab, jetzt aber leicht wütend. «Die Vergangenheit kann man jetzt einfach nicht mehr ändern. Es ist vorbei, Max, fertig. Du hattest die Wahl was du machst, und du hast dich für sie entschieden und mich nicht mal mehr [ï] angesehen[/i]. Weisst du eigentlich wie schlimm das für mich war? Jeden Tag, wurde ich von ihr geschlagen und du hast weggeschaut. 10 Jahre lang. Nein Max,» Sie schüttelte den Kopf, «Das kann nie wieder gut gemacht werden. Ich führe jetzt mein eigenes Leben, ohne dich. Und ehrlich gesagt, ich möchte dich auch nie mehr sehen.» Sie liess ihn stehen und lief in die U-Bahn Station, um den Zug zurück nach Hogwarts zu nehmen. Er kam ihr nicht nach.
Die Fahrt zog sich. Als sie endlich in Hogwarts angekommen war, begab sie sich auf schnellstem Weg in den Gemeinschaftsraum, um dort zu schauen, was sie geerbt hatte.
Sie stellte sie Kiste auf den Boden und liess sie in die alte Grösse heranwachsen. Dann öffnete sie vorsichtig den Deckel.
In der Kiste waren mehre Schachteln, einige hatten Zahlen zwischen 11 und 15, einige hatten auch keine Zahlen. In einer Schachtel, das sah sie, hatte es Papiere, diese Schachtel liess sie aber erst mal unbeachtet. In ihr Auge sprang eine edle, hölzerne Kiste. Vorsichtig hob sie die Kiste hinaus und öffnete sie vorsichtig. Dann stockte ihr der Atem. Nein. Das konnte nicht sein. Staunend nahm sie es aus der Kiste. Ob er noch funktionierte?

Oh ja.
Und sich machte sich auf. Versteckt unter dem Tarnumhang.